Miles & More: „Freuen Sie sich auf flexible Meilenwerte und mehr Tarifauswahl bei Austrian Airlines, Lufthansa, Lufthansa City und SWISS.“ Mit diesen Worten begrüßt Miles & More ihre Mitglieder in dem neuesten Newsletter vom 25.02.2025. Das dahinter eine völlige Abschaffung der Meilenschnäppchen und eine überwiegend teurere Umstellung von Miles & More, die niemand erwartet hatte … aber leider war es zu ahnen
Die wichtigsten Änderungen im Überblick
Ab wann treten die Änderungen ein?
Ab dem 3. Juni 2025 wird der Preis für Prämienflüge nicht mehr fix sein, sondern auf Basis des Ticketpreises variieren
Wird es keine Meilenschnäppchen mehr geben?
Für Lufthansa, Austrian und SWISS nicht. Für Discovery Airlines, LOT und Brussel Airlines ist das unklar
Werden die Preise für Prämienflüge steigen?
Ja. Bis auf Economy-Class Flüge sollen die Einlösungen mehr Meilen benötigen
Wird es auch Vorteile geben?
Miles & More spricht davon, dass die Verfügbarkeiten besser werden und nun auch Light- und Flex-Tarife gebucht werden können

Die neuen flexiblen Meilenwerte: Ein Schritt in Richtung Ungewissheit
Ab dem 3. Juni 2025 führt Miles & More flexible Meilenwerte ein, die auf dem regulären Ticketpreis, der Reiseklasse, Strecke und dem Buchungszeitpunkt basieren. Ein ähnliches Modell nutzt bereits Air France-KLM mit ihrem dynamischen Preissystem bei FlyingBlue. Hier werden die Meilenwerte je nach Verfügbarkeit und Ticketpreis angepasst, was zu einer unsicheren Preisgestaltung führt. Miles & More -Kunden müssen mit steigenden Meilenwerten, besonders auf beliebten Strecken und in der Hochsaison rechnen.
Reisetopia.de schreibt dazu:
Für Kunden dürfte dies in der Regel allerdings einer Abwertung gleichkommen, da die besonders attraktiven Einlösungen bei hohen bezahlten Ticketpreisen deutlich teurer werden und dafür die Werte dann niedriger ausfallen dürften, wenn sich eine Einlösung ohnehin weniger lohnt.
Ein Plus an Tarifoptionen
Eine der wenigen positiven Änderungen an der Umstellung ist, dass man nach der Umstellung am 3. Juni 2025 auch Light- und Flex-Tarife als Prämienflug buchen kann. Abhängig vom gewählten Tarif sind damit Leistungen wie Gepäck, Sitzplätze sowie Umbuchungs- oder Stornierungsmöglichkeiten enthalten.
Frankfurtflyer.de kritisiert hierzu:
Habt ihr euch nicht auch schon insgeheim darauf gefreut, zukünftig auf Leistungen bei Meilentickets verzichten zu müssen, die bisher immer inklusive waren (wie Gepäck, Sitzplatzreservierungen und Flexibilität)? Klar, natürlich gegen einen Preisvorteil, den Miles & More uns bisher noch nicht nennen kann oder will
Keine Meilenschnäppchen mehr
Die wohl schmerzlichste Änderung im Miles & More Programm ist das Ende der Meilenschnäppchen. Zum 3. Juni 2025 sollen keine Meilenschnäppchen gebucht werden können. Dies war die bisher attraktivste Möglichkeit, Meilen einzulösen. Zwar sind in den vergangenen Monaten die Meilenschnäppchen von Monat zu Monat schlechter geworden und Miles & More war es nicht einmal peinlich, auch mal komplette Monate ohne echte Langstrecke in der Business Class anzubieten. Dass diese letzte Möglichkeit nun aber wegfällt, ist schade.
Ein Hoffnungsschimmer besteht aber trotzdem. So heißt es: „Austrian Airlines, Lufthansa, Lufthansa City und SWISS. Für diese Airlines wird es auch keine Meilenschnäppchen mehr geben“. Entsprechend bleibt zu hoffen, dass Brussels Airlines, LOT und Discover Airlines weiterhin Meilenschnäppchen anbieten.
Fehlende Transparenz: Was wird das für den Wert der Meilen bedeuten?
Die größte Sorge vieler Miles & More – Mitglieder ist jedoch die mangelnde Transparenz in der Preisgestaltung. Die genauen Meilenwerte für zukünftige Buchungen werden erst nach der Umstellung angezeigt, was zu Unsicherheit führt. Wie viel wird der Flug nach New York in der Business Class kosten? Wird er 50.000 Meilen kosten oder 100.000 Meilen? Diese Fragen bleiben offen.
Mittlerweile gibt es wohl Beispielrechnungen, die etwa Meilenoptimieren.de vorliegen. So schreiben Sie von innereuropäischen Economy-Class Flügen von „1.400 bis 12.950 Meilen return“ im Light Tarif. Bei interkontinentalen Economy-Class Flügen schreiben Sie „von 13.120 Meilen (Light Tarif) bis 139.935 Meilen (Flex Tarif)“. Für Business-Class Flüge wird einer Preisspanne von 20% berichtet, der sich wohl am aktuellen Miles & More – Chart orientiert.
Fazit: Es werden wohl die Flüge vergünstigt, die man eh nicht über Miles & More buchen sollte: Economy-Class-Flüge. Hier zahlt man durch die Zuzahlungen so viel, dass sich die Buchung gegenüber einer regulären Buchung kaum noch lohnt. Für diese Fälle sollte man immer eine reguläre Preissuche auf Webseiten wie Skyscanner.de oder SkyExplorer.de machen.
Fazit: Ein trauriger und bitterer Schritt für Miles & More
Die Änderungen bei Miles & More dürften für die meisten Vielflieger eine Verschlechterung bedeuten. Zwar gibt es potenziell günstige Optionen in der Economy Class, doch vor allem für Reisen in der Business- und First-Class wird das Sammeln von Meilen unattraktiver. Die Abschaffung der Meilenschnäppchen und die fehlende Transparenz bei den flexiblen Meilenwerten lassen den Wert von Miles & More Meilen drastisch sinken. Allen Miles & More -Vielflieger sollten genau zu überlegen, wie sie ihre Meilen noch vor dem 3. Juni 2025 einlösen.
Trotz der angekündigten Änderungen bleibt die Hoffnung, dass Miles & More seine Mitglieder nicht vollständig im Unklaren lässt und vielleicht noch einmal ein Update zu den flexiblen Preisen gibt.